Hallo lieber Herr Dr. Belsky,

ich hoffe, dass Sie mir in meinem Fall weiterhelfen können.

Ich bin nun seit Mitte März in endodontologischer Behandlung (bei einem Endodontologen). Angefangen hat es mit leichten Schmerzen im Zahn (46 er, 4 Wurzeln), woraufhin ein Röntgenbild gemacht wurde. Hier sah man dann eine leichte Entzündung an der Wurzelspitze.

Es wurde eine Revision am Zahn durchgeführt. Seit Ende April ist diese nun abgeschlossen. Der Zahn wurde in insgesamt 4 Sitzungen unter Einsatz des Mikroskops und Kofferdams behandelt und mehrmals gespült. Zwischen den einzelnen Behandlungen wurde provisorisch verschlossen.

Bei einem Wurzelkanal konnte die Füllung nicht bis ganz an die Spitze erfolgen, da die Wurzel hier einen Knick macht. Soweit ich es in Erinnerung habe, wurde jedoch an der Wurzelspitze, an der die Entzündung bestand, bis nach unten gefüllt. Nach dem letzten Termin hatte ich nun immer wieder Phasen, in denen ich keinerlei Beschwerden hatte, aber auch immer wieder Phasen, in denen diffuse Schmerzen und Missempfindungen auftraten.

Der Zahn wurde dann etwas abgeschliffen und eine Kieferschiene angefertigt. Dann wieder Ruhe. Ich trug nachts die Schiene und die Schmerzen wurden schlimmer, dann wieder besser, jetzt sind sie wieder da. Ich knirsche nachts mit den Zähnen und die Schiene sollte hier entlasten.

Ich wollte mir den Zahn schon entfernen lassen und bin mit diesem Wunsch zu meinem Endodontologen. Dieser untersuchte den Zahn und er war unauffällig. Er riet mir dann, noch etwas abzuwarten und ggf. mal ein Antibiotikum zu probieren. Dies habe ich auch probiert, da es mir mit dem AB jedoch absolut schlecht ging, habe ich das schnell wieder sein lassen. Mein ZA meint, dass wir in 4 Wochen noch einmal ein Kontrollröntgen machen. Ich frag mich aber dennoch, ob ich noch abwarten soll oder ob der Zahn einfach raus muss. Ich befürchte, wenn ich zu meinem ZA gehe, rät er mir wieder nur zu AB und abwarten.
Eine WSR kommt nicht in Frage.

Aktuell habe ich wieder seit 6 Tagen leichte Schmerzen. Die Schmerzen sind aushaltbar, aber irritierend und zermürbend. Heute fühlt es sich z. B. an, als würde der Zahn unter Druck stehen und die Backe wäre leicht geschwollen, was sie aber nicht ist. Der Geschmack im Mund ist ebenfalls anders, ich würde sagen, leicht metallisch (hatte ich zwischen den Behandlungen aber auch). Prinzipiell lassen sich die Schmerzen folgendermaßen beschreiben:

Kein Aufbissschmerz
keine Schwellung am Zahn oder an der Wange
kein Pochen
leichte Schmerzen, die an verschiedenen Stellen am Zahn zu verorten sind und sich über den Tag immer anders darstellen
die Schmerzen sind von Tag zu Tag unterschiedlich, mal mehr, mal weniger vorhanden

Nun meine Frage: Kann der Zahn denn so lange gereizt von der Behandlung sein, dass man dem ganzen noch eine Chance geben sollte?

Lohnt sich evtl. ein DVT, um den Zahn genauer in Augenschein zu nehmen (dazu müsste ich zu einem anderen ZA)? Sollte ich generell noch einen anderen ZA um Meinung fragen?

Ich weiß, dass eine Ferndiagnose nicht möglich ist. Dennoch hoffe ich, dass sie mir etwas weiterhelfen können.

Herzlichen Dank im Voraus.

Belsky Answered question 7. Juni 2017