Hallo!

Ich stehe vor der Situation, dass ich EUR 2.200,- für ein nicht funktionierendes Implantat beim Fenster rausgeworfen habe und mich nun frage, was ich in weiterer Folge tun soll.

Der betroffene Zahn ist der “26” (Mahlzahn oben rechts). Mitte 2014 wurde an dem Zahn eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt, nachdem es davor wiederholt zu Eiterbildung und damit verbundenen Schmerzen kam.

Ende Juni 2016 kam es trotzdem erneut zu einer Eiterblase und mein Zahnarzt entschied, dass der Zahn entfernt werden musste. Da die beiden Nachbarzähne in gutem Zustand waren, empfahl er mir ein Implantat (statt einer Brücke). Und zu meiner Überraschung meinte er, man könne das “in einem Zug” machen. (Zahn ziehen und sofort danach Implantat setzen) Ich ließ mich überzeugen und so wurde der Zahn gezogen und gleich danach ein Implantat gesetzt. (Laut Arzt bietet das sofortige Implantieren den Vorteil, dass das Implantat bis in den Zahnwurzelkanal und damit tiefer gesetzt werden kann. Es hält dadurch fester und dauerhafter als ein “normales” Implantat. Eine Röntgenuntersuchung ergab, dass bei mir die Voraussetzungen für diese Vorgangsweise gegeben waren.)

Die Einheilung des Implantats in den darauffolgenden Monaten erfolgte ohne Komplikationen. Ich hatte weder Schmerzen noch sonst irgendwelche Probleme.

Anfang Dezember 2016 hatte ich dann den Termin zur Anpassung und Montage der Krone. Davor wurde vom Arzt die Einheilung des Implantats geprüft und für gut befunden.

Nach der Befestigung der Krone begannen die Probleme. Jedesmal wenn ich auf dem Implantatzahn etwas Festeres kaute (z.B. Brotrinde, Fleisch) spürte ich einen störenden Druckschmerz. Als dieser Schmerz nach 2 Wochen nicht verschwunden war, ging ich Ende Dezember 2016 wieder zum Zahnarzt und erzählte ihm von dem Problem. Wieder wurde ein Röntgen angefertigt, allerdings ohne Befund. Laut Arzt war weder eine Entzündung zu erkennen noch bestand sonst irgendein Anlass zur Besorgnis. Das Implantat sei sehr gut eingewachsen und ich solle noch ein wenig abwarten, der Schmerz würde wahrscheinlich von alleine verschwinden.

Der Schmerz beim Kauen blieb jedoch. Also ging ich zwei Monate später (Februar 2017) erneut zum Zahnarzt. Wieder wurde ein Röntgen angefertigt, aber wieder sah alles gut aus. Also versuchte der Arzt dem Problem klinisch auf den Grund zu gehen. Er entfernte die aufgeschraubte Krone und prüfte mit einer Art “Drehmomentschlüssel” die Sitzfestigkeit des Implantats im Kieferknochen. Dabei stellte sich heraus, dass das Implantat laut Röntgenbild zwar gut von Knochensubstanz umschlossen war, aber nicht über eine ausreichende Festigkeit verfügte. Und das war der Grund für meine Schmerzen beim Kauen.
Der Arzt teilte mir mit, dass es ihm leid tut, aber er müsse das Implantat entfernen. Es hat leider nicht funktioniert und die Schmerzen würden sonst weiter bestehen. Aus ärztlicher Sicht hätte er alles richtig gemacht und dass es bei mir nicht funktioniert hat, sei eben Pech. (Sprich: Die von mir bezahlten EUR 2.200,- sind weg und ich stehe erst wieder ohne Zahnersatz da.)

Er meinte, dass wir im Mai einen zweiten Versuch mit einem neuen Implantat unternehmen könnten – sofern ich das wolle. Davor würde er eine DVT (Digitale Volumentomographie) durchführen, um die Erfolgschancen besser bewerten zu können.

Ich stelle mir nun folgende Fragen:

[LIST=1]
[*][B]Warum sollte es beim zweiten Versuch mit einem neuen Implantat funktionieren? [/B]
Aufgrund der Erfahrungen mit dem ersten Implantat ist meine Skepsis sehr hoch und ich will nicht nochmals Geld beim Fenster rauswerfen.

[*]Auch wenn der Arzt nichts dafür kann, dass das Implantat bei mir nicht funktionierte (?), so habe ich ihm jedenfalls einen Vorwurf zu machen:
[B]Warum überprüfte er die Sitzfestigkeit des Implantats nicht BEVOR er die Krone anfertigen ließ? Das hätte mir 50% der Kosten erspart.[/B]
[SIZE=1]Ich bezahlte für das Implantat knapp EUR 1.100,- und 5 Monate später für die Krone inkl. Implantatfreilegung usw. nochmal EUR 1.100,-. In Summe also ca. EUR 2.200,-.
Zumindest die zweiten 1.100,- hätte ich mir sparen können, wenn der Arzt [U]davor[/U] den Test mit diesem “Drehmomentschlüssel” durchgeführt hätte.[/SIZE][/LIST]

Was würden Sie mir empfehlen?

Herzlichen Dank,
Tim

Belsky Answered question 15. März 2017