Lieber Herr Dr. Belsky,
ich hatte einen Zahn (4.7), der vor 10 Jahren wurzelbehandelt wurde. Leider wurde dies nicht gründlich gemacht und der Zahn musste ein paar Tage später resiziert werden (heute weiß ich, dass man das nicht machen sollte, aber damals leider nicht). Danach war er ruhig, 5 Jahre lang. Dann bildete sich eine Entzündung, die zwar schmerzfrei war aber auf dem Röntgen sehr deutlich zu sehen war. Der Zahn wurde erneut resiziert, nach 5 weiteren Jahren war dann aber wieder eine Entzündung an der Wurzelspitze zu sehen und der Zahn wurde sehr aufbissempfindlich. Inzwischen kannte ich Ihre Seite und suchte einen Endodontologen auf – leider scheiterte auch dieser Versuch, sodass der Zahn vor 4 Wochen gezogen wurde. Nun sagte mir ein MKG-Chirurg, dass man problemlos nach 8 Wochen implantieren könnte. Reichen diese 8 Wochen wirklich aus, damit die Entzündung aus dem Knochen verschwunden ist? Mein Zahnarzt würde lieber ein ganzes Jahr abwarten wollen, bevor implantiert wird, weil er das immer so macht. Nach welcher Zeit implantieren Sie üblicherweise? Mal lese ich, nach einem Jahr sei der Knochen weg, dann wieder lese ich, dass das alles nicht so schnell ginge. Was stimmt denn nun?
Und wie schaut es mit der Antibiose aus? Ist es wirklich nötig, 7-10 tage post OP AB einzunehmen? Ich hätte lieber eine AB-Prophylaxe, weil es für mich als Laien logischer klingt, dass man die Bakterien vorher weghaut. Ich habe bei Ihnen gelesen, dass Sie die AB-Prophylaxe machen. Was soll ich denn von einem Arzt halten, der mir sagt, dass er nach der OP ein Rezept für AB mitgibt? Heißt das automatisch, dass er keine Ahnung hat? Alles andere hört sich fundiert an, aber dieser Punkt machte mich misstrauisch.
Und ist es unseriös, wenn der Chirurg ohne DVT und ohne Schablone implantieren will? Er meinte, das bräuchte er nicht, da das Implantieren keine große Sache sei. Stimmt das?
Ach so…dass ich den 7er ersetzt haben will steht fest. Ich habe mit meinem Zahnarzt zusammen Ihr Video angesehen, in dem Sie beschreiben, wann man bis zum 6er und wann bis zum 7er ersetzen soll, und bei mir ist Letzteres sinnvoll, da sind der Zahnarzt und ich uns einig.
Vielen Dank schon einmal!
Sehr liebe Lilli!
Wann der beste Zeitpunkt für eine Implantation ist, hängt vor allem davon ab, wie schnell die Wunde nach der Extraktion wieder zuheilt. Üblicherweise sind solche Wunden nach 8-12 Wochen komplett verheilt. Bezüglich Antibiotika hat es sich etabliert einen Tag vor der Operation, am Tag der Operation und einen Tag nach der Operation ein Antibiotikum zu verabreichen. Für ein Einzelzahnimplantat braucht man in der Regel keine Schablone und auch kein DVT.
https://www.youtube.com/watch?v=UKh4cTdtS7Ivideo=youtube;MCbZ3IQhpiM]https://www.youtube.com/watch?v=MCbZ3IQhpiM
Lieber Herr Dr. Belsky,
vielen Dank schon einmal für Ihre Antwort. Was bedeutet es, dass die Wunde verheilt sein muss? Woran erkenne ich das? Ist man nach 3 Monaten auf der sicheren Seite, oder auch noch nicht? Kann man sonst auch deutlich länger warten, z.B. 1,5 Jahre? Ich plane eine Schwangerschaft und bis das ganze Implantieren und Versorgen abgeschlossen ist, würde ja locker noch ein halbes Jahr ins Land gehen, so lange will ich nicht warten.
Sehr liebe Lilli!
Wir leben in einer Zeit wo man aus allem Hypes generiert, so auch mit der Schwangerschaft. Die Realität ist aber das täglich ca. 14 Millionen Frauen meistens unter sehr harten Bedingungen Kinder auf die Welt bringen. Die Zahnversorgung hat mit dem Kinderwunsch und/oder einer Schwangerschaft gar nichts zu tun. Ich verstehe Ihr Gefühl, welches alles erledigt haben will, aufgrund des neuen Lebensabschnittes. Es ist vergleichbar wie nach einer alten Partnerschaft, wo man meistens mit seinem Leben aufreibend um dann wieder in den gleichen Mustern zu enden, sie werden nach der Schwangerschaft merken, dass es ihnen vom Gefühl her so ergehen wird. Aus diesen Gründen würde ich die Zahnsanierung nicht als isoliertes Ereignis sehen, denn die Änderung der Pflegegewohnheit und der Informationsgewinnung ist kein einmaliges Ereignis, sondern eine Reise. Sobald das Zahnfleisch und der Knochen darunter schön glatt ist, ist die Wunde gut abgeheilt.
Hallo Herr Dr. Belsky,
da haben Sie mich falsch verstanden. Ich will die Implantierung nicht vor der Schwangerschaft abgeschlossen haben, sondern ich finde keinen Arzt, der bereit wäre, mir auch in der Schwangerschaft Implantate zu setzen. Ich finde noch nicht mal jemanden, der bereit wäre, mir die Freilegung und Versorgung in der Schwangerschaft zu machen. Das macht das Ganze für mich total kompliziert, obwohl es dies gar nicht sein müsste. Denn werde ich jetzt schwanger, setzt mir mind. ein Jahr lang keiner Implantate (habe gefragt, in der Stillzeit wills auch keiner machen). Dann ist, wenn ich Pech habe, der Knochen weg, oder?
Haben Sie vielleicht ein Foto davon, wie eine gut abgeheilte Zahnwunde aussieht? Und woher kann man wissen, ob keine Entzündung mehr im Knochen ist?
Sehr liebe Lilly!
Wenn Sie im Raum Wien wohnen, können Sie gern vorbei kommen, wir machen das.