Sehr geehrter, lieber Herr DDr. Belsky,
vor 14 Tagen habe ich mich dazu entschlossen, den 36er reißen zu lassen.
Kurze Vorgeschichte:
[INDENT]- Wurzelbehandlung bei einem renommierten Endodontologen.
– Leichte, sporadische Schmerzen trotz perfekt verlaufener Wurzelbehandlung.
– Nach 4 Monaten durchsichtiger Stift in eine Wurzel und Zirkonkrone über den wurzelbehandelten Zahn
– Weiterhin ziehende Schmerzen – mal mehr, mal weniger. Jedoch chronischer Schmerz. Da mir Softlaser (Akupunktur) mal geholfen hatte, habe ich dies wieder ausprobiert. Hat die Schmerzen im betreffenden Zahn verschlimmert und es fühlte sich eine Woche lang so an, dass ich den überkronten Zahn am liebsten selber mit der Hand rausgezogen hätte!
– Am Röntgen sah der Zahn jedoch wirklich wunderschön aus, keine Entzündung, keine überfüllte Wurzeln etc., und wurde auch von “Second Fach-Opinions” gelobt.
– Der Endodontologe war GEGEN ein Reißen, aber ich war (nach insgesamt 3 Jahren Schmerzen und Probleme mit diesem Zahn) am Ende angelangt und vermutete auch systemische Schmerzen durch diesen “Herd”.[/INDENT]
Nun ist der Zahn seit 14 Tagen draußen, am Röntgen “danach” sah man auch keine Reste mehr, und es verheilt, wie ich denke, auch relativ normal.
Allerdings habe ich weiterhin leichte Schmerzen, oder eher gesagt ein stetes “Ziehen” in genau dem Bereich, als wäre da noch ein Zahn, der entfernt gehört werden müsste… schwierig zu beschreiben… jedenfalls die Nachbarzähne sind tadellos, [I]die [/I]sind es ganz sicher nicht.
Ich frage mich – ist das normal?
[LIST]
[COLOR=”#FF0000″][*]- Kann das [B]Phantomschmerz [/B]sein (also Nervenstränge, die erst wieder verwachsen müssen) – oder ist da ein Nerv nachhaltig irritiert?
[*]- Oder kann ein [B]Zuwachsen der Knochen[/B] in die Wurzel-Lücken solch ein beständiges Ziehen verursachen?
[*]- Oder ist der ehemalige Herdbereich ( – Fokaltheorie – ) [B]noch von Toxinen & Co “verseucht” [/B]und muss sich erst reinigen?
[*]- Macht nochmaliges Softlasern Sinn? – Oder kann ich damit noch mehr “kaputtmachen”?
[/LIST][/COLOR]
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße
von der
Bergwerkerin
Sehr liebe Bergwerkerin!
Leider kennen sich viele Ärzte nicht mit Schmerz aus und so wird dem Patienten eine Therapie zugeführt, die nicht immer sinnvoll ist. Wie meine ich das?
Schmerz entsteht immer in unserem Kopf – klar, ohne Hirn, also wenn Sie sich z.B. den Finger abschneiden würden und ich dann mit dem Auto über den Finger fahre, wird das nicht mehr weh tun.
Wiederum kann der Diabetiker, der kein Bein mehr hat, trotzdem starke Schmerzen im Bein haben.
Für den Schmerz geplagten fühlt es sich immer gleich, immer echt an – Schmerz bildet man sich also nie ein, ABER nicht immer ist eine Schmerzursache zu finden. Unser Hirn kann Schmerz generieren, der sich komplett identisch anfühlt, wie eben durch einen Reiz verursachter Schmerz.
Umso mehr Sie auf ein Gebiet fokussieren, umso eher kann es zu solch einer Verselbständigung kommen. Wenn man als Behandler halbwegs aufmerksam ist, dann fällt einem auf, dass z.B. nach der Urlaubszeit die Ordis immer voll sind mit “Schmerzpatienten” wo man aber als Arzt keine Ursache findet. Wir haben uns eine Welt geschaffen, die alles nur nach Leistung, mit Geld mißt und so regiert im Beruf meistens Oberflächlichkeit, Kälte und negative Energien. Häufig sind diese Dinge sehr versteckt vorhanden, manche Menschen merken das gar nicht in was für einen unwirklichen Matrix sie da stecken – sie wollen es nicht merken, unser Ego hindert sie daran. Unsere „Seele/Unbewußtsein“ – wie immer Sie das nennen wollen, fühlt sich aber in solchen Konstellationen nicht wohl und der seelische Druck wird auf ein anderes Problem fokussiert – das beschert volle Wartezimmer mit Schmerzpatienten nach der Urlaubszeit.
Was der Arzt dann nicht machen sollte? Behandlungen einzuleiten ohne entsprechende Befunde – Schmerz alleine ist zu wenig – solche Befundlosen Behandlungen führen dazu, dass viele Patienten dann weitere Einbußen erleiden und trotzdem den Schmerz haben. Leider wissen viele Ärzte über diese Thematik wenig Bescheid, die die es wissen, greifen trotzdem häufig zur Pille , denn das geht schneller als dem Patienten das alles zu erklären – zudem steht man immer besser da, wenn man als Mann der großen Medizin die richtige Pille zückt und hofft, dass Placebo schon helfen wird.
Die von Ihnen aufgezählten Dinge haben mit Ihrer Problematik soweit ich das vom Web beurteilen kann nichts zu tun.
Ursache von chronischen Schmerzen – YouTubeB]
Sehr geehrter, lieber Herr DDr. Belsky,
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Ihr Schmerz-Video habe ich vorher schon gesehen gehabt – ich bin ja ein großer Fan Ihrer Videos und ganz grundsätzlich Ihres Einsatzes zur Information und Aufklärung der hilfesuchenden Laien “da draußen”.
Ich gehe mit vielen Ihrer Ansätze d’accord. Auch habe ich (in einem Profil-Spezial vor einigen Monaten war das, glaube ich) einen interessanten Beitrag zu den neuesten Ergebnissen in der Schmerzforschung gelesen: Phantomschmerzen werden dabei nicht als “Schmerz-Erinnerung” beschrieben, sondern quasi als Nerven-Reorganisation. Vereinfacht ausgedrückt: Im Gehirn bestehen bestimmte Areale für jedes Organ/jede Region im Körper. Wenn man dieses Organ nun entfernt, besteht der Bereich im Hirn dafür weiterhin; er wächst aber sukzessive mit neuen Nerven/Synapsen zu, was die Empfindung des Schmerzes an der “eigentlichen Stelle” auslöst.
An Ihrem sehr informativen wie interessanten Video habe ich ein kleines bisschen die “Konsequenz” vermisst: Was macht man also, wenn alle zahnmedizinischen-behandelbaren Ursachen ausgeschlossen werden können?
Wie geht man gegen “Schmerz im Kopf” vor?
(…in der freien Natur versuche ich mich übrigens, wenn es die Zeit zulässt, vermehrt aufzuhalten).
Noch eine grundsätzliche Frage über Ihre persönliche Meinung: Habe mir Ihr Video über dem Zahnherd angesehen. Glauben Sie an eine “Zahnherd”-Problematik jenseits der am Röntgen beobachtbaren Knochenentzündung/-schädigung? (sprich an Fokaltheorie bzw. an Toxine abgebende Tubuli etc.)?
Und haben Sie Kenntnis über die Erfolgsquote von Wurzelbehandlungen? Im Internet findet man ja sehr zahlreich die unter Wurzelbehandlungen leidenden PatientInnen; die positiv abgeschlossenen WB werden natürlich meist nicht gepostet.
Mit besten Grüßen
von der
Bergwerkerin
PS: Der Zahnschmerz im Loch ist übrigens seit 2 Tagen am weniger werden. 🙂
Sehr liebe Bergwerkerin!
Ich gehe mit vielen Ihrer Ansätze d’accord. Auch habe ich (in einem Profil-Spezial vor einigen Monaten war das, glaube ich) einen interessanten Beitrag zu den neuesten Ergebnissen in der Schmerzforschung gelesen: Phantomschmerzen werden dabei nicht als “Schmerz-Erinnerung” beschrieben, sondern quasi als Nerven-Reorganisation. Vereinfacht ausgedrückt: Im Gehirn bestehen bestimmte Areale für jedes Organ/jede Region im Körper. Wenn man dieses Organ nun entfernt, besteht der Bereich im Hirn dafür weiterhin; er wächst aber sukzessive mit neuen Nerven/Synapsen zu, was die Empfindung des Schmerzes an der “eigentlichen Stelle” auslöst.
Es ist noch viel einfacher, für die meisten aber zur Zeit noch komplexer … viele in der Wissenschaft gehen von dem “da außen” und dem “ich hier” aus … also, dass, das da draußen von uns/mir abgegrenzt ist und alles durch ein Teil zusammen gebaut ist. Tatsächlich weißt alles auf eine einheitliche Matrix hin, die sich nur in unterschiedlichen Ausprägungen materialisiert … unter solch einem Gesichtspunkt bekommt der Schmerz einen ganz anderen Aspekt … viele der heutigen Schmerzforscher denken noch zu sehr “deskriptiv” aber es ändert sich …
An Ihrem sehr informativen wie interessanten Video habe ich ein kleines bisschen die “Konsequenz” vermisst: Was macht man also, wenn alle zahnmedizinischen-behandelbaren Ursachen ausgeschlossen werden können?
Wie geht man gegen “Schmerz im Kopf” vor?
(…in der freien Natur versuche ich mich übrigens, wenn es die Zeit zulässt, vermehrt aufzuhalten).
Danke für den Feedback, werde ich einbauen – ganz kurz hier soviel: an nehmen und sich damit abfinden, dass es das ganze Leben weh tun wird – dann vergeht es …
Noch eine grundsätzliche Frage über Ihre persönliche Meinung: Habe mir Ihr Video über dem Zahnherd angesehen. Glauben Sie an eine “Zahnherd”-Problematik jenseits der am Röntgen beobachtbaren Knochenentzündung/-schädigung? (sprich an Fokaltheorie bzw. an Toxine abgebende Tubuli etc.)?
Nein … ABER … wir können mit dem Röntgen oder dem MRT nur Infektionen ab einer gewissen Größe nachweisen und natürlich können schon Entzündungsprozesse ablaufen, die wir eben nicht sehen. De facto tun sie das ja auch ständig, bei jeder Nagelfalz, bei den meisten Ihrer Haarfolikel, bei jeder Ihrer Körperöffnung usw. finden ständig kleinste Infektionen statt, so klein, dass wir sie teilweise nicht nachweisen können – müssen wir auch nicht, denn mit diesen “Infektionen” leben wir ein leben lang sehr gut. Es ist eben ein ständiger Kampf zwischen Mirko- und Makroorganismus … wieso sich aber Menschen schlaf, müde, abgeschlagen fühlen, hat einen anderen Grund … ich nehme an, das Video kennen Sie auch 🙂
Und haben Sie Kenntnis über die Erfolgsquote von Wurzelbehandlungen? Im Internet findet man ja sehr zahlreich die unter Wurzelbehandlungen leidenden PatientInnen; die positiv abgeschlossenen WB werden natürlich meist nicht gepostet.
Ich müßte mal wieder aktuelle Zahlen checken, den mein Gefühl wird Ihnen wohl zu wenig sein 🙂
Sehr geehrter, lieber Herr DDr. Belsky,
vielen Dank für Ihre Antwort.
an nehmen und sich damit abfinden, dass es das ganze Leben weh tun wird – dann vergeht es …
Hui, eine delphische Aufgabe! [B]Aber [/B]ich verstehe die “paradoxe Logik” dahinter irgendwie…:)
Es ist eben ein ständiger Kampf zwischen Mirko- und Makroorganismus … wieso sich aber Menschen schlaf, müde, abgeschlagen fühlen, hat einen anderen Grund … ich nehme an, das Video kennen Sie auch
Danke für diesen Hinweis. Ich bin nicht sicher, ob ich dieses Video schon gesehen habe. Könnten Sie mir den Link/den Titel für Youtube sagen? Danke.
Ich müßte mal wieder aktuelle Zahlen checken, den mein Gefühl wird Ihnen wohl zu wenig sein
Ehrlich gesagt geht es mir [I]GERADE [/I]um Ihr Gefühl. Wissenschaftliche Studien sind ja oft [I]weniger [/I]objektiv als es die langjährige Empirie und Beobachtungen eines praktischen Mediziners sind, da dieser in seiner Berufspraxis stets mit den konkreten Beschwerden der PatientInnen konfrontiert wird. Umgekehrt sind die Studien oft von wissenschaftlichem Ehrgeiz oder rein schulmedizinischem Diskursdenken verfälscht; möglicherweise auch, weil jene Personen, die weiterin Beschwerden haben, irgendwann “aufgegeben werden” und so gezwungen sind, zur Alternativmedizin “abzuwandern”).
Noch eine Frage mit drangehängt: In den nächsten Monaten muss ich die Überlegungen zu einem Implantat wohl konkretisieren. Empfehlen Sie, dafür zu einem ausgewiesenen [B]Implantologen [/B]zu gehen, oder “können” dies die “herkömmlichen” Zahnärzte gernauso gut?
Mit besten Grüßen,
die Bergwerkerin
Sehr liebe Bergwerkerin!
Danke für diesen Hinweis. Ich bin nicht sicher, ob ich dieses Video schon gesehen habe. Könnten Sie mir den Link/den Titel für Youtube sagen? Danke.
ZahnLeid Ende – YouTubeB] … ich rede langsam nicht weil ich eingeraucht bin, aber es ist schwer über etwas zu reden, was man nur fühlen kann, aber (kaum) begreifen. Das kaum schreibe ich deshalb in Klammern, weil ich von dem was “ist” Verbindungen zur heutigen Wissenschaft lege.
Ehrlich gesagt geht es mir GERADE um Ihr Gefühl. Wissenschaftliche Studien sind ja oft weniger objektiv als es die langjährige Empirie und Beobachtungen eines praktischen Mediziners sind, da dieser in seiner Berufspraxis stets mit den konkreten Beschwerden der PatientInnen konfrontiert wird. Umgekehrt sind die Studien oft von wissenschaftlichem Ehrgeiz oder rein schulmedizinischem Diskursdenken verfälscht; möglicherweise auch, weil jene Personen, die weiterin Beschwerden haben, irgendwann “aufgegeben werden” und so gezwungen sind, zur Alternativmedizin “abzuwandern”).
Es ist wie mit allem im Leben, umso mehr man sich bemüht, man dem was man gerade macht Aufmerksamkeit/Hingabe/Energie gibt, umso besser wird es eben. Gerät man an einen Arzt, der Kofferdam, Mikro und Co nur der Show Willen halber einsetzt um Kohle zu kassieren, dann können die Ergebnisse bei einem Arzt, der das mit weniger Aufwand, dafür mehr Hingabe betreibt, sogar besser sein. Findet man einen Endodontologen der das alles wegen einem Ziel verwendet – nämlich eine perfekte WB hinzubekommen, dann sind die Ergebnisse meist eben die optimalsten im Sinne der Überlebensrate des Zahnes …
Noch eine Frage mit drangehängt: In den nächsten Monaten muss ich die Überlegungen zu einem Implantat wohl konkretisieren. Empfehlen Sie, dafür zu einem ausgewiesenen Implantologen zu gehen, oder “können” dies die “herkömmlichen” Zahnärzte gernauso gut?
Wie oben … manche haben den Titel und können nichts, andere haben keinen Titel und können es … ich würde auf alle Fälle mir 3-4 Implantologen ansehen, mit denen reden und mich dann dort behandeln lassen, wo ich mich am wohlsten fühle.